Eine Welt, angesiedelt irgendwo zwischen Fantasy-Serien und der Unendlichkeit des Kosmos – Bettina Breitenecker und Thomas Stingl setzen als bewährtes Ausstattungs-Duo die diesjährige Eröffnungspremiere Tristan und Isolde mit Farbcodes und metallischem (Welt-)Raumkonzept spektakulär in Szene: Nach Bühnenerfolgen wie Jakob Lenz, Alice im Wunderland und zuletzt Stallerhof entsteht nun ein gemeinsames Projekt mit Intendant Aron Stiehl, der die Wagner-Oper inszeniert. Die Musikalische Leitung übernimmt Chefdirigent Chin-Chao Lin.
König Marke von Cornwall möchte die irische Prinzessin Isolde heiraten und so den Frieden zwischen den beiden Ländern sichern. Die Handlung beginnt auf der Überfahrt von Irland nach Cornwall, die Thomas Stingl in einem kleinen, beklemmend engen Bühnenraum erzählt: Isolde ist unglücklich über die erzwungene Heirat mit Marke und fühlt sich gedemütigt. Zudem verbindet sie eine gewaltvolle Vergangenheit mit Markes Neffen und Vasall Tristan. Dieser hatte einst Isoldes Verlobten Morold im Zweikampf getötet, seine Wunden aber – unter falschem Namen, doch nicht unerkannt – von der heilkundigen Isolde versorgen lassen. Nun will Isolde Rache nehmen und sich selbst der Hochzeit mit Marke entziehen, indem sie Tristan und sich selbst einen Gifttrunk verabreicht. Angesichts des vermeintlich nahenden Todes bricht sich eine dunkle Liebe zwischen Isolde und Tristan Bahn – doch Isoldes Dienerin Brangäne hat den Todes- mit einem Liebestrank vertauscht…
Richard Wagner erzählt den mittelalterlichen Versroman nicht nur als klassische Liebes- und Eifersuchtstragödie, vielmehr geht es um eine transzendente Verklärung, eine Vereinigung der heimlich Liebenden im Tod.