In Lore Stefaneks „Antigone“-Inszenierung werden von dem Frauentrio „Praprotnice“ die Partisanenlieder Žuravli (Kraniche) und Bilećanka gesungen. Primus Sitter, auch Komponist der Bühnenmusik, begleitet auf der Gitarre.
Text: Rasul Gamzatov / Musik: Yan Frenkel
Slowenische Übersetzung aus dem Russischen: Fredi Ponudič. Deutsche Nachdichtung: Freia
Im Jahr 1968 komponiert,ist es eines der bekanntesten russischen Lieder über den Zweiten Weltkrieg. Der Dichter Rasul Gamzatov widmete Žuravli (Kraniche) dem japanischen Mädchen Sadako Sasaki, das in Folge des Atombombenabwurfs 1945 auf Hiroshima an Leukämie erkrankte. Sie hat, bevor sie starb, tausende Papierkraniche gefaltet – in der Hoffnung, dass sie dies vor der Krankheit retten wird. Davon ist auch der Titel von Primus Sitters Komposition für den Herrenchor inspiriert: Papiervögel.
Žerjavi
Že od nekdaj zdi se mi, da vsi vojaki,
ki za svobodo so prelili kri,
jih v zemljo našo položili nismo,
glej beli zdaj žerjavi so oni.
Ŝe vedno kot takrat iz časov davnih,
letijo in se uglašajo glasno,
mar ne zato tak čisto in otožno,
molče strmimo, gledamo v nebo.
Leti, leti po nebu klin žerjavi
Leti v megli na zahodu dni.
V tej jati beli še prostorček mali, Morda pa tisto mesto je zamé.
Prišel bo dan, ko tudi jaz žerjavi
Poletel skozi gosto bom megló,
izpod nebes po ptičje se oglasim,
Vsem vam na zemlji zadnjič v slovo.
Že od nekdaj zdi se mi, da vsi vojaki,
ki za svobodo so prelili kri,
jih v zemljo našo položili nismo,
glej beli zdaj žerjavi so oni.
Kraniche
Ich denke manchmal, unsere Soldaten –
dahingemäht auf blutdurchtränktem Feld –
ruh’n nicht, wo Kameraden sie verscharrten:
Sie sind nun Kraniche am Himmelszelt.
Laut rufend zieh’n sie ständig ihre Bahnen
als weiße Kraniche seit eh und je.
Und weil wir unbewusst die Nähe ahnen,
schau’n wir betrübt und schweigend in die Höh’.
Dort fliegen sie und fliegen, unsre Lieben
im Nebel bis ans Ende ihrer Zeit.
Ein kleiner Zwischenraum ist nur geblieben,
vielleicht hält man den Platz für mich bereit?
Dann zög’ auch ich an trüben, grauen Tagen
mit ihrem Schwarm, der mir die Richtung wies,
würd’ aus der Höhe vogelartig klagen,
euch rufend, die auf Erden ich verließ.
Ich denke manchmal, unsere Soldaten –
dahingemäht auf blutdurchtränktem Feld –
ruh’n nicht, wo Kameraden sie verscharrten:
Sie sind nun Kraniche am Himmelszelt.