»Alle sind verrückt«: Die Klagenfurterin Sophie Springer inszeniert Alice im Wunderland (Marianne Fischer/Kleine Zeitung; Foto: Helge Bauer)
Das Buch zählt zu den Klassikern der Weltliteratur und der Stoff wurde vielfach bearbeitet: Mit Alice im Wunderland hat Lewis Carroll im Jahr 1865 ein Werk geschaffen, das viele Generationen beeinfluss hat. Gleichzeitig ist der Stoff »wahnsinnig schwierig. Der einzige rote Faden ist Alice selber«, sagt Sophie Springer: »Ich fand es eigentlich unverständlich, denn die einzelnen Charaktere bauen keine Beziehungen untereinander auf.« Dann hat sie den Disney-Film mit Kindern angeschaut und »für diese war alles vollkommen logisch und nachvollziehbar. Das Schlüsselwort ist Fantasie. Und wenn man erwachsen wird, dann haben Fantasie und Kreativität leider immer weniger Platz.«
Also hat Sophie Springer beschossen, dass Stück aus der Perspektive von Kinderaugen heraus auf die Bühne zu bringen: Am Samstag feiert ihre Inszenierung Premiere am Stadttheater Klagenfurt. Und nicht nur der Stoff war schwierig, auch die Probenbedingungen – wenn acht Darsteller insgesamt 36 Rollen spielen, dann reißen krankheitsbedingte Ausfälle große Löcher in eine Produktion. Gleichzeitig ist die Klagenfurterin begeistert vom Ensemble, das sich aus Schauspielern, Musicaldarstellern und Opernsängern zusammensetzt: »Es war interessant zu sehen, wie die Genres voneinander gelernt haben«, erzählt die 40-Jährige.