Home ProduktionErnst ist das Leben (Bunbury)
Bühne
Premiere: Do, 08.02.2018
Dernière: Fr, 09.03.2018

Ernst ist das Leben (Bunbury)

The Importance of Being Earnest / von Oscar Wilde / Deutsche Fassung von Elfriede Jelinek nach einer Übersetzung von Karin Rausch

Koproduktion des Stadttheaters Klagenfurt mit den Sommerspielen Perchtoldsdorf Michael Sturminger inszenierte im Sommer 2017 den Jedermann bei den Salzburger Festspielen neu, nun kehrt er nach seiner Salome-Regie in der Spielzeit 2016/17 an unser Haus zurück: Die Komödie Ernst ist das Leben (Bunbury) rund um die beiden Lebemänner Algernon und Jack kommt in der Fassung von Elfriede Jelinek in hochkarätiger, ausschließlich weiblicher Besetzung auf die Bühne. Alles gibt es nur doppelt. Die Moral, das Leben und den Sherry. Denn „doppelt hält besser. Hab ich alles ausprobiert“, lässt Algernon wissen. Damit kennt er sich aus, ebenso wie sein Freund Jack. Beide nehmen es mit dem  Ernst des Lebens nicht so genau. Um des Öfteren unentdeckt und unbeschadet der Leichtigkeit eines ausschweifenden Lebens nachgehen und den Pflichten entfliehen zu können, erfindet der eine den jüngeren Bruder Ernst  und der andere einen kränkelnden Freund Bunbury. Doch die Liebe durchkreuzt das Spiel und bringt das lose Identitätengerüst ins Wanken. Die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat sich Oscar Wildes Meisterwerk angenommen und gnadenlos ausformuliert, was Wilde nur anzudeuten wagte. Sie feuert noch rasantere, grotesk zugespitzte Wortsalven ab und lässt  keine Pointe, aber auch keinen Abgrund aus. Dauer ca. 2 Stunden, 45 Minuten (inkl. einer Pause) Fotos: Lalo Jodlbauer
Bühne
Premiere: Do, 08.02.2018
Dernière: Fr, 09.03.2018

Podcast Einführung

Pressestimmen

Kleine Zeitung

„(…) Michael Sturminger hat Oscar Wildes spitzes Gesellschaftsstück mit acht Frauen besetzt und einen rasanten Abend mit munter schnurrenden Dialogen inszeniert. Dem coolen Londoner Stadthaus und dem verhuscht-grünen Garten auf dem Land haben Paul Sturminger und Martin Biedermann (Bühne) optische Spitzfindigkeiten verpasst, die den Spaß an der Balgerei um Ernst noch steigern. In abenteuerlich bunten Kostümen – Renate Martin setzte auf Flower Power -, zum Teil irrwitzigen Schuhwerk und losem Mundwerk raspeln die Schauspielerinnen den doppelsinnigen Sprachwitz von Elfriede Jelinek herunter und kosten jede Anzüglichkeit aus. Katrin Röver und Elzemarieke de Vos gefallen auch als betont breitbeinig sitzende junge Männer. Mit exaktem Timing schießen die Ernst-Anbeterinnen Maresi Riegner (Cecily) und Miriam Fussenegger (Gwendolen) ihre Wortsalven über die Bühne. Maria Hofstätter hätte gar keinen Bart gebraucht, so geschmeidig hat sie sich die Figur des Pastor Chasuble angeeignet. Michou Friesz ist eine herrlich versnobte Lady Bracknell, Marie-Christine Friedrich die hölzerne Gouvernante Miss Prism, Katharina Schmölzer der pragmatische Butler. (…)“

Der Standard

„(…) Ob im Garten mit nächtlich auftauchender Katze oder im klarsichtmöblierten Salon (Bühne: Paul Sturminger, Manuel Biedermann), das Ensemble ist mit höchster Spielfreude dabei, mit Identitäten zu jonglieren. Maresi Riegner (…) ist in ihrer Impulsivität eine schrille Göre Cecily, die alles daransetzt, eine Ehefrau zu werden. Die Gwendolen Miriam Fusseneggers, die ihr die Muffins an die Stirne klatscht, steht ihr um nichts nach. Da sind aber auch noch die Tante Augusta der Michou Friesz und der Pastor Chasuble der Maria Hofstätter, beide auf ihre Weise sexuell rumorend in den Gefängnissen ihrer Gesellschaftsrollen. Da sind der John/Jack/Ernest der Katrin Röver, pendelnd zwischen städtischer Ausgelassenheit und ländlicher Verantwortung gegenüber seinem Mündel, oder Marie-Christine Friedrichs Gouvernante im Strickkleid, eine hoffnungslos subaltern Einhertrippelnde, die gleichwohl bereits einen dreibändigen Roman verlegt hat, also nicht bei einem Verlag, sondern auf der Victoria Station. Besonders ist da schließlich noch der von Elzemarieke de Vos verkörperte Algernon, der sich am Ende – die letzte Doppelung – als Johns Bruder erweist. Sie/er, im leuchtend grünen Anzug wie ein verhinderter Popstar erscheinend, bräuchte gar keinen Text, um schon allein durch die Körpersprache die Verlorenheit im Sein zum Ausdruck zu bringen. (…)“

Kronen Zeitung

„(…) Im Klagenfurter Stadttheater sind die rasenden Wortgefechte auch schrille Modeschau und witziger Körpereinsatz. Fester Applaus zur Premiere am Donnerstag! (…) Überspielfreudig das Ensemble, allen voran Michou Friesz als hinreißende und druchgehend verständliche Lady Bracknell und Marie-Christine Friedrich als Miss Prism. Beeindruckend aber auch alle anderen: „Jack“ Katrin Röver, „Algernon“ Elzemarieke de Vos, „Pastor“ Maria Hofstätter, „Merriman/Lane“ Katharina Schmölzer, „Gwendolen“ Miriam Fussenegger und „Cecily“ Maresi Riegner.“

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.