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Bühne
Premiere: Sa, 06.08.2016
Dernière: Sa, 13.08.2016

Jesu Hochzeit

Oper in zwei Akten von Gottfried von Einem / Libretto von Lotte Ingrisch

Koproduktion des Stadttheaters Klagenfurt mit dem Carinthischen Sommer 06.,09., 10., 12.,13. August 2016 - 20.00 Uhr Stift Ossiach Informationen und Karten Carinthischer Sommer Telefon +43 (0)4243/25 10 office@carinthischersommer.at www.carinthischersommer.at carinthischer_sommer_logo_text_quer_cmyk „Wir leben und wissen nicht, wann und warum”, singt der Chor der Sterblichen in Gottfried von Einems Mysterienoper Jesu Hochzeit. Mit ihr steht als Koproduktion des Stadttheaters Klagenfurt mit dem Carinthischen Sommer 2016 wieder eine Kirchenoper auf dem Programm. Das Werk wurde für den Festspielsommer 1980 in Ossiach geplant, aber bisher nie in Kärnten aufgeführt. Bei seiner Uraufführung in Wien war es heftig umstritten und wurde als blasphemisch attackiert. Dabei spiegelt Jesu Hochzeit Einems tiefe persönliche Auseinandersetzung mit den biblischen Schriften und erzählt das Leben Jesu in einzelnen an die Tradition angelehnten Szenen. Die Hochzeit ist ein Bild für die Vereinigung der gegensätzlichen Weltprinzipien von Tod und Leben. Die philosophischen Fragen – woher wir kommen, wohin wir gehen – sind das eigentliche Thema der Kirchenoper. „Gibt es Gott?“, fragt Magdalena zu Beginn. „Wir wissen es nicht. Aber es gibt viele Geschichten von ihm. Eine davon wollen wir spielen.” Das Libretto schrieb Lotte Ingrisch, Gottfried von Einems Ehefrau. Anlässlich des zwanzigsten Todestages des Künstlers wird das Werk in Ossiach neu vorgestellt. Regie führt Nicola Raab, die den Text sehr puristisch in den Mittelpunkt ihrer Inszenierung stellt. Die Oper wird im Stiftshof unter freiem Himmel aufgeführt.  Dauer ca. 1 Stunde, 30 Minuten Fotos (c) Ferdinand Neumüller
Bühne
Premiere: Sa, 06.08.2016
Dernière: Sa, 13.08.2016

Pressestimmen

Kleine Zeitung

Erfolgreiche Premiere nach 36 Jahren: Jubel für Gottfried von Einems Kirchenoper „Jesu Hochzeit“ beim Carinthischen Sommer in Ossiach.
[…] Gespielt wird eindringlich, vor, zwischen und hinter dem Publikum, das im Stiftshof auf drei Seiten um das Kreuz sitzt. Auch der ausgezeichnet singende Chor des Stadttheaters (Günter Wallner) Volk und Jünger Jesu darstellend, trägt viel zur packenden Atmosphäre bei. […] Boris Grappe [singt] einen sehr intensiven Jesus. Ursula Hesse von den Steinen als Tödin, die später zu Judas mutiert, verströmt viel ausdrucksstarke Dämonie. […] Annette Schönmüller ist eine starke Magdalena […], Julia Koci ein klarer Lazarus, Marcel Beekman singt den Engel mit hellem Tenor. […] besonders die vielen, extrem schwierigen Phrasen werden vom Kärntner Sinfonieorchester (KSO) unter dem souveränen, exakt schlagenden Jonathan Stockhammer, der zu Beginn und am Ende auch zur Elektrogitarre greift, differenziert und packend musiziert. Fazit: Stehende Ovationen des Publikums […].

Kronen Zeitung

Wo sich Liebe und Tod umarmen
[…] Aufwühlend, plastisch und narrative erhob sich im menschengesäumten Ossiacher Stiftshof unter funkelndem Sternenzelt mit Gottfried von Einems Mysterienspiel ein zutiefst beseelter „Klangkörper“, der mit dem prächtig disponierten KSO unter Jonathan Stockhammer farbenfroh und feinnervig zwischen Tradition und Avantgarde, Ton und Melodie von Gottes Sohn erzählte, der auszog, die Menschheit zu retten. […] Mit Bariton Boris Grappe setzt sich ein überzeugender, verletzlich-zweifelnder Jesus im hellen Leinenanzug an den langen Tisch-Balken von Anne Marie Legenstein (Ausstattung, Bühne). Josef (Dan Paul Dumitrescu) und Maria (Fredrika Brillembourg) sind ihm moderne Eltern, die Fürsorge, Wiener Schmäh und Schmerz mit warmem Mezzo und vollmundigem Bass transportieren. Julia Koci ist ein androgyner Lazarus, der traumsicher zwischen Leben und Tod wandelt, marcel Beekman glockenheller Engel, Annette Schönmüller eine vielschichtige Magdalena im erbitterten Kampf mit ihren Dämonen. Als raubtierhafte Tödin zwischen flammendem Hass und hungrigem Begehren brilliert Ursula Hesse von den Steinen im kleinen Schwarzen mit blutrotem Mund, der Chor des Klagenfurter Stadttheaters erweist sich unter Günter Wallner als handlungstragende Sangeswucht. […]

Die Presse

„Jesu Wiedervermählung“ gelang!
[…] Jedenfalls ist sie [die Oper], das wissen wir seit Samstag dank der souveränen musikalischen Einstudierung durch Jonathan Stockhammer, ein lebendiger Beweis für die Möglichkeit, mit den Mitteln von Dur und Moll noch knappe, klare, aber doch im Wortsinn unerhörte Aussagen zu machen. Knallharte Aussagen sogar, die sich in den besten Momenten des Werks, in der Erweckung des Lazarus (mit der intensiven Julia Koci) oder dem vom Kärntner Sinfonieorchester und dem Chor des Klagenfurter Stadttheaters messerscharf artikulierten Kreuzweg, geradezu atemberaubend verdichten. […] weil Regisseurin Nicola Raab die holzschnittartige Strenge von Text und Musik szenisch umzusetzen weiß, wird aus Knappheit und vollkommener Kontrolle starkes Theater, am stärksten, wenn sich Tisch und Bänke (Bühne: Anne Marie Legenstein) in ein Riesenkreuz verwandeln, das Jeus (der mit ausdrucksvoll-weichem Bariton singende Boris Grappe) an roten Riesengurten schleppen soll – der klug als Spielfläche ausgelotete Stiftshof wird mir nichts, dir nichts zu Golgatha. Der Chor bekräftigt es mit wenigen, aber markerschütternden Rufen. […]

APA

Carinthischer Sommer – „Jesu Hochzeit“ ohne Einspruch
[…] Die stilisierte Tafel inmitten eines Stahlträgerkubus bindet das Publikum, das vom Ensemble von allen Seiten körperlich wie akustisch umgarnt wird, ins Geschehen ein und sorgt für ein sinnlich intensives Erlebnis. […] Herzblut verströmt demnach auch das Ensemble, das aufgrund der nach beinahe allen Seiten offenen Bühne stimmlich fast bis an seine Grenzen geht. Boris Grappe lässt die Titelfigur eineinhalb Stunden charismatisch lieben und leiden, Ursula Hesse von den Steinen gibt eine erotisch aufgeladene Tödin, die aber nie den Bogen überspannt.Stimmgewaltig und herzlich legte Dan Paul Dumitrescu den Josef an, lyrisch und feinfühlig Fredrika Brillembourg die Maria. […] Laut und exakt in der verschachtelten Partitur brillierte der Chor des Stadttheaters Klagenfurt in dieser Koproduktion mit dem Haus. […] Das Kärntner Sinfonieorchester baute dabei seine steigende Qualität als solides Landesorchester weiter aus, Jonathan Stockhammer bediente nicht nur Dirigentenstab, sondern zu Beginn wie am Ende auch die E-Gitarre als dramaturgisches Accessoire. […]

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.

Besetzung

Musikalische Leitung
Jonathan Stockhammer
Regie
Nicola Raab
Bühne und Kostüme
Anne Marie Legenstein
Jesus
Boris Grappe
Tödin
Ursula Hesse von den Steinen
Maria
Fredrika Brillembourg
Josef
Dan Paul Dumitrescu
Magdalena
Annette Schönmüller
Lazarus
Julia Koci
Engel
Marcel Beekman
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Chor des Stadttheaters Klagenfurt
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Kärntner Sinfonieorchester