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Bühne
Premiere: Do, 08.10.2015
Dernière: Sa, 31.10.2015

Lavant!

Theaterprojekt zum 100. Geburtstag der Dichterin Christine Lavant von Bernd Liepold-Mosser und Ute Liepold / Ein Auftragswerk des Stadttheaters Klagenfurt

Das Stadttheater Klagenfurt widmet Christine Lavant die erste Schauspielpremiere der Spielzeit 2015/2016. In einer Textmontage von Bernd Liepold-Mosser und Ute Liepold die sich aus Gedichten, biografischen Aufzeichnungen, Briefen und den Prosatexten zusammensetzt, werden die vielen Facetten dieser faszinierenden Vertreterin der österreichischen Nachkriegsliteratur zum Ausdruck gebracht und für unsere Gegenwart neu umgesetzt. Die Band Clara Luzia steuert eigens für das Projekt komponierte Songs bei.  Die Dichterin Christine Lavant ist mit ihren Gedichten und Prosatexten zu einer Ikone der österreichischen Nachkriegsliteratur geworden. Mit der dunklen Rätselhaftigkeit und poetischen Eindringlichkeit ihrer Sprache und Themen behauptet sie, die bis auf kurze Unterbrechungen ihr gesamtes Leben in ihrem Lavanttaler Geburtsort verbracht hat, eine Sonderstellung. In ihrer Literatur sind persönlichste Erfahrungen in einer magisch-existenziellen Sprache aufgehoben: das karge ländliche Leben, die Anfechtungen durch Not und Krankheit, die Bedrängnisse von Schwermut und Depression und die (enttäuschte) Sehnsucht nach der erfüllten Liebe. Lavant, die sich lange Zeit ihres Lebens mit Stricken den  Lebensunterhalt verdient hat, ist eine faszinierende und schillernde Figur, von einer ungewöhnlichen Aura umgeben, die ihre Zeitgenossen in den Bann schlagen konnte.

Bernd Liepold-Mosser

mit freundlicher Unterstützung von   Wir bedanken uns für den Filmausschnitt von Christine Lavant, aufgenommen von Wolfram Egger 1972 in St. Stefan im Lavanttal.   Dauer ca. 1 Stunde, 50 Minuten (keine Pause) Ensemble-Gespräch Im Anschluss an die Vorstellung von LAVANT! am 13. Oktober 2015 laden wir herzlich zum Ensemble-Gespräch mit den Künstlern der Produktion ins obere Foyer.   Begleitender Workshop für Schulklassen „Grenzgängerinnen“ In einem zweistündigen Workshop werden wir spielerisch die Wortwelt von Christine Lavant ergründen. Texte werden in verschiedenen Szenarien und Situationen erarbeitet. Uns interessiert die äußere Lebenssituation der Dichterin, geprägt von Armut und Krankheit, die sie nicht davon abgehalten hat, feinste und gleichzeitig gewaltige Literatur zu erschaffen. Gibt es sogar Parallelen zu Ikonen, die wir aus der Popkultur kennen? ORT Stadttheater Klagenfurt ZEIT nach individueller Vereinbarung KOSTEN in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch gratis ANMELDUNG Mag. Susanne Peyha, (0463) 55266-227, s.peyha@stadttheater-klagenfurt.at   Szenenfotos (c) Karlheinz Fessl
Bühne
Premiere: Do, 08.10.2015
Dernière: Sa, 31.10.2015

Podcast Einführung

Pressestimmen

Kronen Zeitung

Klagenfurt: Bravos & viel Applaus für das Stadttheater-Auftragswerk „Lavant!“ […] Atemzug, Herzschlag, Wort. Dazwischen Wut, Ohnmacht, Schmerz, Hader und die Sprachgewalt einer Grenzgängerin zwischen Genie und Wahnsinn. Im Stadttheater holt Bernd Liepold-Mosser am Donnerstag zur Uraufführung Christine „Lavant!“ und ihre Dämonen auf die Bühne. Für das eruptive Psychogramm einer Maßlosen im Fegefeuer. [… ] Das „Wolkenflug“-Theater-Ehepaar Ute Liepold und Bernd Liepold-Mosser versuchen mit ihrer Textfläche zwar auch eine Annäherung, widerstehen aber dem unmöglichen sprachlichen Vergleich, lassen der Lavant ihr Wort und gewinnen damit alles! Zügellos, ganz ohne Korsett und mit dem gerüttelten Maß an Furchtlosigkeit, den es für jede Ikone braucht, wirft Regisseur Liepold-Mosser das Premierenpublikum in einen ausufernden Kosmos aus Dornen und Qualen, Aufbäumen und Verstummen, der mit ineinandergeschobenen biografischen, brieflichen und dichterischen Zitaten die Silhouette einer Dämonenträgerin verhört, die im Schreiben „um ihr behindertes Leben“ vom „kranken Talent“ aufgefressen wird. […] Nikolaus Barton, Jele Brückner, Sébastien Jacobi, Sandra Lipp, Johanna Mertinz, Katja Uffelmann und Nadine Zeintl […] entlassen auf Aurel Lenferts dunkler Bühnen-Leere immer wieder neue Lavant-Facetten und schneiden tiefe Kerben in die Seele und das selbstironische Lachen einer Frau, die „vom Leiden alles wissen will“ – zur wunderbaren, brüchigen Live-Musik Clara Luzias. […] Doch wirklich wissen muss man nichts. Um sich fallen zu lassen in die fieberweiße Welt einer Urgewaltigen, der man selten näher war, als nach diesem Abend.