Home ProduktionDer Rosenkavalier
Bühne
Premiere: Do, 19.09.2013
Dernière: Sa, 19.10.2013

Der Rosenkavalier

Komödie für Musik in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal / Musik von Richard Strauss

Wien zur Zeit Kaiserin Maria Theresias: Die verheiratete Feldmarschallin Fürstin Werdenberg und der junge Graf Octavian pflegen eine Liebschaft. Eines Morgens werden sie vom Vetter der Feldmarschallin, Baron Ochs auf Lerchenau, gestört. Er bittet seine Cousine, ihm für seine Hochzeit mit Sophie, Tochter einer reichen, neugeadelten Familie, jemanden zu empfehlen, der nach alter Sitte der Braut am Hochzeitstag eine silberne Rose überreicht. Die Feldmarschallin schlägt Octavian vor. Bei der Übergabe der Rose verlieben sich Octavian und Sophie fatalerweise aber sofort ineinander. Von Ochs’ plumpen Manieren ist Sophie hingegen entsetzt…

Der Rosenkavalier ist die große Eröffnungsproduktion der Spielzeit 2013/14. Die musikalische Leitung übernimmt der neue Chefdirigent Alexander Soddy, Regie führt Marco Štorman, der in Klagenfurt bereits sehr erfolgreich Elfriede Jelineks Winterreise inszenierte. In der Rolle der Ferldmarschallin Fürstin Werdenberg ist die mehrfach ausgezeichnete Sopranistin Betsy Horne zu sehen. Angela Brower war in Cosí fan tutte an der Seite von Rolando Villazón zu erleben und wird in Klagenfurt den Octavian singen. Die Rolle der Sophie singt die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz, sie ist in dieser Spielzeit festes Ensemblemitglied an unserem Haus.

Mit deutschen Übertiteln

Einführungsmatinee 08. September 2013, 11.00 Uhr (Bühne)
Moderation: Intendant Florian Scholz

Premiere 19. September 2013, 18.30 Uhr

Achtung: Beginnzeit 18.30 Uhr

Dauer 4 Stunden 15 Minuten (2 Pausen)

 

Fotos (c) Christian Kaufmann

Bühne
Premiere: Do, 19.09.2013
Dernière: Sa, 19.10.2013

Pressestimmen

Salzburger Nachrichten

Klagenfurt schafft ein kleines Strauss-Wunder
Traum und Wirklichkeit: Im Stadttheater ist ein fein austarierter und doch eigensinniger „Rosenkavalier“ zu hören und zu sehen

Immer wieder staunt man über die Leistungsfähigkeit von Stadt- oder Landestheatern. Kann denn ein vergleichsweise kleines Haus wie Klagenfurt eine so komplexe, komplizierte, aufwendige, personenreiche und klangüppige Oper wie den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss überhaupt adäquat „stemmen“? Es kann! Noch bis 19. Oktober ist eine mehr als bloß achtbare, vielmehr eine begeisternde Version der heiklen „Komödie für Musik“ zu erleben. Getragen wird sie von einer so frischen und einfühlsamen wie peniblen und detailgenauen musikalischen Interpretation durch den jungen Chefdirigenten Alexander Soddy. Ihm und dem Kärntner Orchester gelingt es bei aller notwendigen Reduktion der Besetzung, (fast) keine Abstriche an einem gleichermaßen pointierten wie schwelgerisch schönen Strauss-Klang zu machen. Vielmehr wird im schmucken kleinen Haus der Sinn für Feinheit und Transparenz so geschärft, dass man die cremige Partitur fettfrei und kalorienarm, dafür mit Biss und trotzdem vollem Geschmack genießen kann. Man hört wie neu hinein in dieses prätentiöse Wunderwerk, weil auch die Stimmen für die Dimensionen passen und ein geradezu kammerspielartiges vokales Agieren möglich ist. Betsy Horne hat als Marschallin einen durchwegs betörend jugendlichen Schmelz in ihrem biegsamen Sopran, Angela Brower ist als Octavian hinreißend der „Bub“, wie er in Hofmannsthals Büchl steht, Golda Schultz eine überraschend selbstbewusste Sophie mit traumwandlerisch sicheren Silberhöhen, Michael Eder ein disziplinierter, gar nicht speckiger, sondern komödiantisch-melancholischer Ochs, Rolf Haunstein ein seigneuraler Faninal. Bis in kleine Partien ist die Aufführung sorgfältig besetzt und souverän gearbeitet. Der 33-jährige (Schauspiel-)Regisseur Marco Stormann, der mit seiner Klagenfurter Version von Jelineks „Winterreise“ zum Münchner „Radikal jung“-Festival eingeladen war, zeigt in seiner ersten Musiktheaterarbeit ein erstaunlich feinfühliges Verständnis für die Bildtradition, mit der der „Rosenkavalier“ lebt. Er greift sie respektvoll auf, schafft es aber zugleich, mit der Betonung der Ambivalenzen von Traum und Wirklichkeit, zwischen noblen Innen- und naturhaften Außenräumen eine durchaus eigensinnige Interpretation zu kreieren. Nicht alles gelingt durchgehend schlüssig; das Beisl-Bild beispielsweise ist besser gedacht als durchgestaltet. Aber in Summe bleibt das eine subtile, genau beobachtete und charakterisierte, Text und Musik staunenswert ausbalancierende Inszenierung. Florian Scholz, der Klagenfurter Intendant, hat in seiner ersten Saison mit prononciert gewagten Operninszenierungen vielleicht zuweilen zu schnell zu viel gewollt. Dieser „Rosenkavalier“ hat jetzt ein klares Maß zwischen Genuss- und Denkstoff: Chapeau!

Kleine Zeitung

Ein Komplott glanzvoller Stimmen

Mit dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss gelang dem Stadttheater Klagenfurt ein gelungener Start in die neue Saison. […]

Es ist eine „Verschwörung der Soprane“ (Ernst Krause). Wer das höchst beeindruckende sopranistische Komplott erleben will, wird mit der ersten Produktion der neuen Saison im Stadttheater Klagenfurt bestens bedient, von drei mitreißenden, exzellenten Sängerinnen. […] Betsy Horne überzeugt als Marschallin mit Sensibilität und berührender Wehmut (Zeit-Monolog), aber auch in der Wirtshausszene des 3. Aktes, die in eine outrierende Farce ausufert. Großartig burschikos und verletzlich Angela Brower mit klaren, kühnen Linen und sicherer Höhe als Octavian, der die Verkleidung ins Mariandl auskostet. Bühnenpräsent ist Golda Schultz eine Sophie, von der man begeistert sein muss. Mit heller Reinheit und sicherer Höhe gibt sie eine selbstbewusste Tochter. Das Schlussterzett vereinte die Stimmen zu stahlender Kantabilität. Nicht minder angenehm die Männer: Michael Eder poltert als lüsterner Wüstling, rollenkonform komödiantisch, mit sicheren Basstiefen. Rolf Haunstein gibt Faninal mit Routine Konturen. […] Das Publikum dankte mit heftigem Applaus. Ein gelungener Saisonstart.

Kärntner Tageszeitung

„Ist wie ein Gruß vom Himmel“: Ein triumphaler „Rosenkavalier“

Klagenfurts „Rosenkavalier“ reißt die Arme triumphierend hoch, wenn er seine Sophie erhält: Die Geste kann auch für diese Produktion gelten: Das Stadttheater startet ganz stark in die Spielzeit 2013/14.

Mit einer hinreißenden, ja – weil im Text so viel vom Himmel die Rede ist – geradezu himmlischen „Rosenkavalier“-Produktion startete in der Nacht auf gestern das Klagenfurter Stadttheater in die neue Saison. Auf einem äußerst soliden Fundament der Stimmen von Michael Eder (Ochs von Lerchenau) und Rolf Haunstein (Herr von Faninal) erheben sich Betsy Horne als Marschallin, Angela Brower als Octavian und Golda Schultz als Sophie in die lichten Höhen der Strauss-Partitur, als befänden sie sich zu einem Staatsopern-Gastspiel in Kärnten. Ergänzt wird der musikalische Hochgenuss, an dem Alexander Soddy und „sein“ Kärntner Sinfonieorchester maßgeblichen Anteil haben, durch eine mutige Inszenierung: Marco Štorman und sein Team (Bühne Philipp Nicolai, Kostüme Sonja Albartus) haben sich der Umsetzung von Hugo von Hofmannsthals in „Alt Wien“ angesiedelter Handlung unbeeindruckt von der Winer und Salzburger Aufführungstradition genähert: […] – So witzreich und „italienisch“ hat man den „Rosenkavalier“ noch nicht erlebt.

Kronen Zeitung

Blumen für die Stimmen

[…] Štormans „Rosenkavalier“ ist ein romantisches Märchen zwischen Gestern und Heute, das in Philipp Nicolais üppig wucherndem Zauberwald Facetten der Liebe […] auslotet, mit stimmigen Regieeinfällen aufwartet, viel Gefühl für Personenführung (und Witz) zeigt […]. Prächtig sind die drei Sängerinnen, allen voran Betsy Horne als großherzige Marschallin mit klarem, edlen Sopran, die […] das Wesen der Liebe in allen Facetten begreift und aus feinfühliger Reflexion Profil bezieht. „Mezzo“ Angela Brower ist ein gleichermaßen quirliger wie komödiantischer Octavian mit warmem „Mezzo“, der den jungen Liebhaber ebenso gut umreißt wie die dumme Magd. Golda Schultz besticht als unschuldig-kecke Sophie mit herrlichen Koloraturen und einem höhensicheren Sopran, Michael Eder ist ein flegelhafter Baron Ochs mit sattem Bass und viel schauspielerischem Können. Starker Applaus nach kurzen viereinviertel Stunden.

Die Presse

Geradezu wienerischer Klang im Stadttheater Klagenfurt

„Rosenkavalier“. Die Strauss-Oper eröffnete die Saison – und kann sich sehen und hören lassen. Das Kärntner Sinfonieorchester bringt eine Höchstleistung; Regisseur Štormann respektiert die Aufführungstradition kundig; das Frauenterzett singt exquisit.

[…] Wann war hierorts je ein so süßer, inniger, geradezu wienerischer Streicherklang zu hören gewesen, angereichert mit idiomatisch punktgenau getroffener Walzerrhythmik? Und auch jene von Adorno einst so sensibel beschriebene „weiche Luft der Entsagung, die dunstig alle abendschweren Konturen rings vergoldet“, wurde aus dem Orchestergraben eindrucksvoll zu herbstlich gefärbten Abschiedsklängen gestaltet. Zu dieser nuancenreichen orchestralen Exegese kam ein sowohl stimmlich wie auch darstellerisch exquisites, junges angelsächsisches Frauenterzett auf der Bühne: Betsy Horne gestaltet mit ihrem modulationsfähigen, hellen Sopran die Wandlung der Marschallin von der schwärmerischen verliebten Rokoko-Fürstin zur weisen und doch bitter enttäuschten Frau in plastischer Anschaulichkeit, Angela Brower gibt einen temperamentvollen, draufgängerischen und burschikosen Octavian, dem jedoch auch tief empfundene Gefühle eindrucksvoll zu Gebote stehen, und Golda Schultz kann mit ihrem glockenreinen, mädchenhaft-silbrigen Sopran und ihrer frischen, spontanen Ausstrahlung als veritable Idealbesetzung für die Sophie gelten – im finalen Terzett verschmolzen diese drei kostbaren Stimmen zu einer warm strömenden, luxurierenden Einheit weiblicher Gesangskunst. […] Eine Wohltat ist es, dass Regisseur Marco Štorman die lieb gewonnenen Vorgaben der hierzulande überaus dichten Aufführungstradition kundig respektiert, ohne in eine hohle Stilkopie zu verfallen. […] Chapeau!

Der Standard

[…] Angela Brower interpretiert sowohl stimmlich als auch schauspielerisch überzeugend die vielen Gefühlslagen des Quinquin. Betsy Horne ergründet mit ihrem klaren Sopran gefühlvoll das ambivalente Innenleben der melancholischen Feldmarschallin, verfällt jedoch teils in allzu statisches Proklamieren. Die Golda Schultz (Sopran) feierte als Sophie ihr zu Recht umjubeltes Debüt am Stadttheater. […] Das Kärntner Sinfonieorchester, nicht annähernd so üppig besetzt wie von Strauss vorgesehen, setzt die Komposition kraftvoll um. Alexander Soddy, Chefdirigent des Hauses, stellt hörbar neue Qualitätsmaßstäbe für das Stadttheater auf. […]

Kurier

Wenn die Zeit zum Saisonauftakt prachtvoll verrinnt

[…] In erster Linie wegen eines exzellenten, homogenen, wortdeutlichen und überwiegend jung besetzten Sängerensembles: Allererst wäre Golda Schultz als Sophie zu nennen, die über einen wunderbar klaren und innigen Sopran verfügt. Als neues Ensemblemitglied des Hauses darf man sich über ihren weiteren Einsatz freuen.

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.

Besetzung

Musikalische Leitung
Alexander Soddy
Regie
Marco Štorman
Bühne
Philipp Nicolai
Kostüme
Sonja Albartus
Choreinstudierung
Günter Wallner
Dramaturgie
Laura Schmidt
Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg
Betsy Horne
Der Baron Ochs auf Lerchenau
Michael Eder
Octavian, genannt Quinquin
Angela Brower
Stephanie Atanasov
Herr von Faninal
Rolf Haunstein
Sophie, seine Tochter
Golda Schultz
Jungfer Marianne Leitmetzerin
Daniela Köhler
Valzacchi, ein Intrigant
Patrick Vogel
Annina, seine Begleiterin
Christa Ratzenböck
Ein Polizeikommissar / Notar
David Steffens
Ein Sänger
Ilker Arcayürek
Haushofmeister / Haushofmeister bei Faninal / Ein Wirt
Thomas Tischler
Ein Tierhändler
Markus Murke
Eine Modistin
Sun Mi Kim
Nadia Petrova
Eine adelige Waise 1
Tetjana Prybura
Eine adelige Waise 2
Nadia Petrova
Satoko Narumi
Eine adelige Waise 3
Lucy Williams
Lakaien der Marschallin
Gerardo Emanuel Nunez Romero
Michael Schober
Krassimir Tassev
Lerchenausche Livree
Janusz Pleban
Dimitar Slavov
Vassil Slavov
Krassimir Tassev
Walter Vanicek
Kellner
Gerardo Emanuel Nunez Romero
Janusz Pleban
Michael Schober
Thomas Tischler
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Chor und Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt
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Mitglieder der Singschule Carinthia
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Kärntner Sinfonieorchester
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Statisterie des Stadttheaters Klagenfurt