Das Märchen von den wilden Schwänen
nach Hans Christian Andersen / in einer Fassung von Cesare Lievi
URAUFFÜHRUNG
Schon als Kinder berührte uns die hinreißende Geschichte von dem Mädchen, das durch das Fertigen von Brennnesselgewändern seine verzauberten Brüder erlöste… Für die Neuinszenierung des weltberühmten Märchens nach Hans Christian Andersen konnte das Stadttheater Klagenfurt niemand Geringeren als den großen italienischen Theaterzauberer Cesare Lievi gewinnen. Wie kein anderer schafft es Lievi, uns in eine fantastische Welt zu entführen, in der Mut, Ausdauer, Vertrauen und Liebe letztendlich einen großartigen Sieg über böse Zauberei bringen.
„Alles muss anders werden“, schreit des Königs neue Frau und verwandelt die elf Königssöhne kurzerhand in wilde Schwäne und schickt sie hinaus in die Welt. Die Königstochter aber wird von der zauberkundigen Stiefmutter so verunstaltet, dass sie selbst der eigene Vater nicht mehr erkennt und davonjagt. An einem Weiher im Wald erschrickt sie über ihr eigenes Spiegelbild und wäscht sich so lange, bis sie wieder schön und rein ist. Einsam und ziellos wandert die vertriebene Prinzessin durch den Wald. Da erscheint eine alte Frau und erzählt ihr von Schwänen mit kleinen Krönchen, die Richtung Meer geflogen sind. Sie folgt ihnen und erkennt in den schönen, weißen Vögeln ihre elf Brüder. Da ist die Freude über das Wiedersehen groß und die Brüder, die nur nachts ihre menschliche Gestalt haben, bauen ein Netz, in dem sie Elisa übers Meer tragen. Wieder an Land erfährt sie von einer Fee, dass sie aus Brennnesseln Flachs spinnen und daraus Hemden für ihre Brüder stricken müsse und kein einziges Wort mehr über ihre Lippen kommen dürfe, dann sei eine Erlösung für ihre Brüder möglich. Hoffnungsvoll beginnt sie sofort mit der schwierigen Arbeit. Da entdeckt ein junger König die geheimnisvolle Elisa. Er verliebt sich sehr, will sie heiraten und nimmt sie mit auf sein Schloss. Elisa aber bleibt stumm und ist unermüdlich damit beschäftigt, Hemden für ihre Brüder zu fertigen. Wegen ihres beharrliches Schweigens und ihrer nächtlichen Ausflüge auf den Friedhof, wo sie Brennnesseln sammelt, wird die junge Frau am Hof des jungen Königs für eine Hexe gehalten und bald ist ihr Leben in Gefahr …
Empfohlen für Kinder ab 6 Jahren
Pressestimmen
IM REICH DER MAGIE
Reizendes Kindertheater: „Das Märchen von den wilden Schwänen“ im Stadttheater.
Wenn im Märchen Frösche geküsst werden, verwandeln sie sich gerne in Prinzen. Im Stadttheater Klagenfurt wurden gestern Kröten geküsst – und die verwandelten sich immerhin in tanzende Rosenblüten. Sehr zum Gaudium des jungen Publikums, das zwei Stunden lang begeistert Elisa (reizend: Sandra Lipp) durch die Geschichte begleitete. Die muss ihre Brüder erlösen, die von der Stiefmutter (herrlich durchtrieben: Seraphine Rastl) in Schwäne verwandelt worden sind. Für seine Fassung von Hans Christian Andersens „Märchen von den wilden Schwänen“ greift Regisseur Cesare Lievi tief in die magische Trickkiste des Theaters und zaubert kindgerechte Bilder ins Stadttheater: Die Schwäne fliegen videoanimiert über die Bühne und zwischendurch regnet es Federn und Flügel. Aus einfachen Tüchern wird ein wogendes Meer, aus dem der Felsen wächst, auf dem Elisa und ihre Brüder zwischenlanden. Ein herrlicher Sternenhimmel sorgt für viele „Ohhhs“ im Publikum, das Küssen der Kröten für „Ihhhs“, ein hinreißendes Mäuseterzett für Gelächter. Und eine unheimliche Friedhofsszene mit Hexen, die an Knochen kauen, liefert eine ordentliche Portion Grusel. Ach ja, und natürlich gibt es auch einen echten Prinzen fürs Herz. Echt herzig eben.
VOM ZAUBER DER BEGEISTERUNG
[…] Der italienische Regisseur [Anm. Cesare Lievi] hat mit seiner kindgerechten Neufassung eine leichtfüßige Gratwanderung geschafft, die viel zu selten gelingt. Denn statt die Fabel von der guten Prinzessin und ihren verwunschenen Brüdern mit lautem Bühnenspektakel zu überfrachten, ist hier weniger mehr. Und der gute alte Erzählton die Eintrittskarte in eine fantastische Welt, die mit Witz, Zauber und Poesie auch der Fantasie genügend Spielraum zum Fliegen gibt. Entsprechend konzentriert lauscht Klein und Groß satte 30 Minuten Erzählerin Sandra Lipp, die sich im Verlauf von knapp zweieinhalb Stunden (mit einer Pause) zur Prinzessin Elisa mausern wird, deren Güte und Entschlossenheit den Zauber der bösen Schwiegermutter (stimmig: Seraphine Rastl) brechen und letztendlich aus Schwänen wieder Brüder machen wird. Ohne erhobenen Zeigefinger, vom hervorragenden Ensemble beflügelt und getragen von spritzigen Regieeinfällen (wie drei Hausmäusen), kommt auf Josef Frommwiesers märchenhafter Bühne (samt Zauberwald und Seidenmeer, Trickfilm und Bildprojektion) die Botschaft daher, dass Mut, Vertrauen, Ausdauer und Liebe über das Böse triumphieren. […] Die Begeisterung der jungen Zuseher war selten größer.