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Kinder & Jugend
Premiere: Mi, 03.06.2015
Dernière: So, 14.06.2015

Die Präsidentinnen

von Werner Schwab

Tonhof Maria Saal

Drei ins Monströse überzeichnete Protagonistinnen schwadronieren in einer Wohnküche vor dem Fernseher aus ihrem Alltagssumpf heraus über Gott und die Welt, Sparsamkeit, missratene Kinder und Dackel, Gulasch und verstopfte Toiletten, steigern sich in bestem „Schwabisch“ in Wunschwelten von erfülltem Leben und Liebesglück hinein und schwingen sich zu gewaltigen Allmachtsphantasien auf, bis die Situation eskaliert. Erna, Grete und Mariedl sind Präsidentinnen. „Das sind Leute, die glauben alles zu wissen, über alles zu bestimmen. Eine Form von Größenwahn. Ich stamme aus einer Präsidentinnen-Familie“, bemerkte Schwab zu dem Stück, dem ersten seiner sogenannten Fäkaliendramen, das gemeinsam mit Mein Hundemund, Übergewicht, unwichtig: Unform und Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos eine Tetralogie bildet.

1990 wurde der witzig-böse Text, den Verlage und Theater als „unspielbar“ ablehnten, in Wien im Theater im Künstlerhaus uraufgeführt und brachte Schwab den Durchbruch. Mit dieser Produktion ist das Stadttheater neuerlich am Tonhof zu Gast. Sandra Lipp, Seraphine Rastl und Katharina Schmölzer träumen sich als Präsidentinnen in ein schöneres Leben.

Führung durch den Tonhof
Am 10. und 12. Juni 2015 findet um 18.45 Uhr eine Führung durch den Tonhof statt. Die Führung ist in Verbindung mit anschließendem Vorstellungsbesuch kostenlos.
Anmeldung: Mag. Susanne Peyha, s.peyha@stadttheater-klagenfurt.at, 0463 / 55 2 66 - 227 (vormittags)

Spielstätte
Tonhof Maria Saal
Schnerichweg 2
9063 Maria Saal

Anfahrtsplan_Tonhof

Kinder & Jugend
Premiere: Mi, 03.06.2015
Dernière: So, 14.06.2015

Pressestimmen

Kleine Zeitung

Abgründig komisch: Werner Schwabs „Präsidentinnen“ als Stadttheater-Produktion im Tonhof. […] Es ist ein absurder Mordsspaß, der im Maria Saaler Tonhof seine Auferstehung feiert, ein schrilles Dreifach-Portrait voll Bigotterie und Bösartigkeit. […] in seiner Zeitlosigkeit ist das Stück aber auch 25 Jahre nach seiner Uraufführung ein gültiges Abbild kleinbürgerlicher Heuchelei und großartiger Sprachkunst. Die Zeitreise zurück wird im Tonhof konsequent illustriert: Mit Portraits von Papst Johannes Paul II. und Kurt Waldheim an der Wand, Mobiliar aus den 60er Jahren, einem Kaiser-Franz-Joseph Bild, das verstaubt an der Seite lehnt und dem Farbfernseher auf der Küchenkredenz (Bühne: Thomas Stingl). […] Katharina Schmölzer als großartig verklemmte Erna, Seraphine Rastl als ordinäre Grete mit unverkennbar wienerischem Idiom und Sandra Lipp als mariengläubige Fanatikerin – starke „Vorstadtweiber“ á la Schwab. In der Inszenierung von Michael Eybl und seinem Team „packen“ die drei „die Vorsehung“ überzeugend „an der Gurgel“, bewältigen den Text bravourös und scheuen sich nicht vor lustvollen Überzeichnungen.

Kronen Zeitung

[…] man kann sich immer noch atemlos fallen lassen – in den zeitlos aktuellen Mikrokosmos aus der Substandard-Ecke des Lebens, den die Präsidentinnen ihres Unglücks in Thomas Stingls detailliertem Wohnküchen-Realismus mit Allmachtsfantasien bebildern. Katharina Schmölzer als infernale Putze mit erotischem Verhältnis zum Sparen, ist in der präzisen Inszenierung, die als Stadttheater-Teamarbeit auftritt, genauso witzig-böse, abgrundtief-gemein und herzzerreißend-unglücklich wie die lustige Grete (Seraphine Rastl). […] Applaus für das schmuddelige Dreimäderl-Haus.

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.