Dunkel lockende Welt
Schauspiel von Händl Klaus
Dunkel lockende Welt, 2006 an den Münchener Kammerspielen uraufgeführt, ist das dritte Stück des Tiroler Schriftstellers Händl Klaus, der 2013 am Stadttheater Klagenfurt mit dem Gert Jonke-Preis ausgezeichnet wurde. Es ist ein Sprachkunstwerk, ein Zeitstück, bitterböse und amüsant zugleich, das sich mit Themen wie Abschied, Einsamkeit, unerfüllten Träumen, der europäischen Sehnsucht nach anderen Kontinenten, dem Scheitern von Kommunikation in unserer heutigen Welt und verqueren Beziehungen beschäftigt. Zugleich ist es ein aufregender Krimi rund um eine menschliche kleine Zehe. Doch wurde tatsächlich jemand ermordet?
Das Stadttheater Klagenfurt knüpft mit der Aufführung von Dunkel lockende Welt am Tonhof in Maria Saal an die lange Tradition des Ortes an, den die Besitzer Maja und Gerhard Lampersberg ab Mitte der 50er Jahre für zahlreiche Künstler öffneten, und an dem bereits Autoren und Komponisten wie H. C. Artmann, Gerhard Rühm, Gert Jonke, Wolfgang Bauer, Peter Turrini und Peter Handke zu Gast waren, vier Texte von Thomas Bernhard uraufgeführt wurden, und nun mit Händl Klaus erneut einer der wichtigsten zeitgenössischen österreichischen Autoren ein Forum erhält.
Premiere 23. Mai 2014, 19.30 Uhr
weitere Termine 27., 30., 31. Mai 2014, 01. Juni 2014 (jeweils 19.30 Uhr)
Dauer 1 Stunde 40 Minuten (keine Pause)
Am 27. Mai 2014 um 19.00 Uhr findet eine Führung durch den Tonhof statt ( gratis in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch)!
Spielstätte
Tonhof / Maria Saal
Schnerichweg 2
9063 Maria Saal
Pressestimmen
Ausstatterin Christin Treunert hat in das wunderbar theatertaugliche Ambiente, das mit jeder Holzpore Kulturgeschichte atmet und in den goldenen Tonhof-Zeiten von Gerhard und Maja Lampersberg Stücke von Thomas Bernhard getragen hat, zwei kontrastreiche Schauräume gebaut. Und so konterkariert ein nachtblaues Gewächshaus mit üppiger Vegetation die nackte, eigelbe Fassade des leeren Zimmers, das aus seinen sterilen Eingeweiden eine abgetrennte Zehe spuckt. […] Grandios die Textsicherheit, mit der die photosynthetisch entrückte „Mutter“ Seraphine Rastl ihre Monsterode an das Blattgrün mit nicht homöopathischen Dosen Komik versprüht […]. Ein sehenswertes, bissig-witziges, intelligentes, viel beklatschtes Stück für Hirn und Herz!
[…] Alles ein bisschen Kafka, Bernhard und Hitchcock. Die abgetrennte Zehe eine Art MacGuffin, der die Handlung erst ermöglicht. Die ausgezeichnet disponierten Darsteller legen offen, was ist – kein doppelter Boden, die Welt kaum verlockend und Abgründiges flach. […]