(…) So kalt Onegin bleibt, so heiß wird das Publikum von Peter Iljitsch Tschaikowskis Vertonung des Puschkin-Stoffs berührt. (…) [S]timmlich steht diese Produktion unter einem Glücksstern. Das ist zunächst der Georgierin Tamuna Gochashvili zu danken, die – obwohl bereits mit einem Engagement an der Staatsoper nobilitiert – in Klagenfurt zum ersten Mal im Leben auf der Bühne steht. Und wie! Stimmlich wie darstellerisch vollzieht sie alle Gefühlsschwankungen der keimenden Liebe, um im Finale als Fürstin mit beklemmender Ehrlichkeit die Vernunftlösung vorzuziehen. Und dann kommt dauernd noch etwas dazu: hier Pavel Petrovs tenoral strahlender Lenski, da Adrian Timpaus in aller biografischen Ziellosigkeit manchmal plötzlich doch gefühlvoller Onegin oder Taras Berezhanskys phänomenal sonorer Lobpreis auf Tatjana. Ein Weihnachtsgeschenk.