Jader Bignamini: 19., 21., 28., 31. Dez; 02., 05. Jan;
Günter Wallner: 07., 10., 15., 17., 22., 25. Jan
17. November 2019 – 11.00 Uhr
30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Galeriefoyer
(ausgenommen Premiere)
Eugen Onegin
Lyrische Szenen in drei Akten und sieben Bildern von Pjotr I. Tschaikowski / Libretto von Pjotr I. Tschaikowski und Konstantin S. Schilowski nach dem gleichnamigen Roman in Versen von Alexander S. Puschkin / In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Tschaikowski fand den Stoff für seine fünfte Oper in Alexander Puschkins 1833 veröffentlichtem Versroman Jewgenij Onegin – einem scharfsinnigen, mild-ironischen Porträt der russischen Gesellschaft seiner Zeit. Er wählt nur wenige – fast alltägliche – Episoden zur Vertonung und zeichnet musikalisch sensibel die Seelenbewegungen, das Hoffen, Lieben, Scheitern von vier jungen Menschen in der russischen Provinz nach: der sensiblen Tatjana und ihrer lebenslustigen Schwester Olga, des schwärmerischen Poeten Lenski und des lässigen, dandyhaften Titelhelden Onegin.
Eugen Onegin ist die seit ihrer Uraufführung 1879 meistgespielte russische Oper. Am Pult des KSO steht Stardirigent Jader Bignamini, die Inszenierung von Dieter Giesing entstand unter Mitarbeit von Hausdramaturg Markus Hänsel. Die Titelpartie singt der moldavische Bariton Adrian Tîmpău, die georgische Sopranistin Tamuna Gochashvili steht als Tatjana auf der Bühne.
Jader Bignamini: 19., 21., 28., 31. Dez; 02., 05. Jan;
Günter Wallner: 07., 10., 15., 17., 22., 25. Jan
17. November 2019 – 11.00 Uhr
30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Galeriefoyer
(ausgenommen Premiere)
Pressestimmen
Mit der trefflichen Neuinszenierung von Tschaikowskis Oper beschert Dieter Giesing dem Stadttheater ein Geschenk
(…) So kalt Onegin bleibt, so heiß wird das Publikum von Peter Iljitsch Tschaikowskis Vertonung des Puschkin-Stoffs berührt. (…) [S]timmlich steht diese Produktion unter einem Glücksstern. Das ist zunächst der Georgierin Tamuna Gochashvili zu danken, die – obwohl bereits mit einem Engagement an der Staatsoper nobilitiert – in Klagenfurt zum ersten Mal im Leben auf der Bühne steht. Und wie! Stimmlich wie darstellerisch vollzieht sie alle Gefühlsschwankungen der keimenden Liebe, um im Finale als Fürstin mit beklemmender Ehrlichkeit die Vernunftlösung vorzuziehen. Und dann kommt dauernd noch etwas dazu: hier Pavel Petrovs tenoral strahlender Lenski, da Adrian Timpaus in aller biografischen Ziellosigkeit manchmal plötzlich doch gefühlvoller Onegin oder Taras Berezhanskys phänomenal sonorer Lobpreis auf Tatjana. Ein Weihnachtsgeschenk.
Erfolgversprechende junge Stimmen – kluge Regie
Der Weißrusse Pavel Petrov ist ein ausgezeichneter Lenski. (…) An diesem Abend bot er für mich die reifste stimmliche Leistung (…). (…) Eugen Onegin wird von dem moldavischen Bariton Adrian Tîmpău überzeugend gestaltet. (…) Hier lernte man eine viril-dunkel timbrierte Stimme kennen, die alle dramatischen Ausbrüche prächtig meistert (…). (…) Die (…) jüngste im Bunde der Hauptfiguren war die aus Georgien stammende Tamuna Gochashvili. (…) Da erlebt man die erstaunlich reiche stimmliche und mimische Ausdruckskraft der jungen Sängerin und merkt sofort ihr Bühnentalent. (…) Gemeinsam mit dem Dramaturgen Markus Hänsel und einem ihm vertrauten Ausstattungsteam schuf der erfahrene Theatermann [Dieter Giesing] eine großartig-sachliche Inszenierung ohne Schnörkel. Da wurde der Musik ihr Raum gelassen, da gab es keine heute so übliche Bebilderung der Orchestereinleitungen. Die Personenführung von Solisten und Chor war klar und überzeugend. Auch wenn das Stück durch die Kostüme in die Gegenwart verlegt schien, wurden doch die Puschkin-Erzählung und die Einsamkeit der Hauptfiguren wunderbar gegenwärtig. Man war in das Geschehen hineingezogen und berührt. (…) So wünscht man sich heutiges Musiktheater!
Berührendes Seelendrama
(…) mit dem Engagement von Jader Bignamini hat das Stadttheater Klagenfurt einen Glücksgriff getan. Mit präziser, wenn nötig auch energischer Zeichengebung weiß der 43-jährige Italiener beim Kärntner Sinfonieorchester aufwühlende Momente sowie viele facettenreiche Zwischentöne und feinste Lyrismen zu erzielen. (…) Tamuna Gochashvili als Tatjana (…) besticht mit vielen feinen und leisen Zwischentönen und einem herrlich blühenden Sopran. (…) Als dandyhafter Titelheld ist der Moldawier Adrian Timpau mit warmem Edeltimbre und kraftvollem Bariton zu vernehmen. Der Weißrusse Pavel Petrov, Ensemblemitglied am Grazer Opernhaus, singt mit schönem, lyrischem Tenor einen höhensicheren Lenski. Vor allem seine große Abschiedsarie „Kuda, kuda …“ (…) berührt ungemein.
Begeisternde Premiere
(…) Eine Blockhütte und astlose Baumstämme: Der Bühnenrealismus von Stéphane Laimé und Karoline Bierner gibt dem russischen Landleben (…) einen nüchternen Rahmen. (…) Tamuna Gochashvili als verträumte (…) Tatjana (…) – voller Kraft und Leidenschaft ihr Sopran, den fein ziselierte Bläser begleiten. Bariton Adrian Timpau weist als selbstgefälliger Lebemann Onegin das Mädchen belehrend zurück. Sein Hochmut zerstört auch die Freundschaft zu Lenski, der durch Pavel Petrovs weichen Tenor bis in den leisesten Ton berührt. Wie das gesamte Ensemble bis in die kleinsten Rollen überzeugt, eine davon füllt Taras Berezhansky mit sonorem Bass aus. (…) Jader Bignamini am Pult des hervorragend gestimmten KSO lässt in geschmeidiger Präzision einzelne Instrumente ebenso prächtig leuchten wie Tschaikowskis beseelte Polyphonie.
Packend gestaltetes Seelendrama: „Eugen Onegin“ in Klagenfurt
Tschaikowskis romantische Oper wird mit großartigen Sängern im Stadttheater zu einem hochemotionalen Musiktheater-Erlebnis
Wuchtig und zart zugleich und mit einem Ensemble, das auch schauspielerisch gute Figur macht, erntete Pjotr I. Tschaikowskis „Eugen Onegin“ Donnerstagabend am Stadttheater Klagenfurt stürmischen Applaus des Premieren-Publikums. Dirigent Jader Bignamini achtete mit dem glänzend disponierten Kärntner Sinfonieorchester auf eine ausgewogene Balance zwischen Bühne und Orchestergraben. (…) Das psychologisch glaubhafte Gesellschaftspanorama aus dem zaristischen Russland wurde in Klagenfurt nicht platt modernisiert sondern mit folkloristischen Zitaten und schillernden Partykostümen zeitlos elegant in Szene gesetzt.