Nora oder Ein Puppenheim
Schauspiel in drei Akten von Henrik Ibsen / Aus dem Norwegischen von Angelika Grundlach
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Pressestimmen
Die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik […] fesselt mit ihrer ersten Inszenierung am Stadttheater Klagenfurt. Ein leerer Raum mit weißen Wänden, zwei hohe Türen, ein Heizkörperverbau, der als Sitzgelegenheit herhalten muss – diese spartanische Bühne (Raimund Voigt) reicht Koležnik zur intensiven Bewirtschaftung von Seelenlandschaften und Abklopfen moralischer Richtlinien. […] in erstklassiger Besetzung intensive 100 Minuten: Raphaela Möst ist eine wie von innen vibrierende Nora, die mit wachsender Verwirrtheit um Gerechtigkeit ringt. Till Firit überzeugt als ihr Torvald Helmer, der in seiner Frau nur ein schönes Spielzeug sieht. Exzellent Michael Schönborn als todkranker Doktor Rank. Mit großem Gespür für Zwischentöne zeichnen Anna Unterberger (als Noras Freundin Christine Linde) und Sebastian Edtbauer (als Krogstad) ihre Figuren. Mitverantwortlich für den perfekten Stimmungstransfer zum Publikum, das diese Szenen einer Ehe bei der Premiere hoch konzentriert verfolgte, ist die Bühnenmusik (Mitja Vrhovnik-Smrekar). Heftiger Applaus und Jubel!
Die als Ibsen-Regisseurin preisgekrönte Slowenin hat eine ganz klare, fast helle und behutsam aktualisierte Sprache für das „Emanzipationsstück“ gefunden. Federleicht tanzt Nora vom Weihnachtseinkauf auf die zum Dreieck reduzierte, sterilweiße Bühne (Raimund Voigt), auf der alles zwischen Tür und Angel abläuft. Von Anfang an lockt Nora der Klang einer ganz anderen Seinsweise (Musik: Mitja Vrhovnik-Smrekar). Bis Raphaela Möst nach knapp zwei Stunden dorthin aufbricht, mag sie Bonbons, ist ein bisschen konsumkrank und kann gelegentlich nicht nur dem eigenen Ehemann gegenüber ganz schön verführerisch sein. Grandios streift die Nestroy-Nachwuchspreis-Trägerin von 2014 dann aber diese Verschalungen ab und macht der Welt begreiflich, warum sie dieses Puppenheim verlassen muss. Till Firit trifft als Torvald genau den Mann, der glaubt, dass alles in Ordnung ist, wenn er beruflichen Erfolg hat. […] Komplettiert wird die sehr schöne Produktion durch Michael Schönborns Doktor Rank, der noch sterbend seinen Geschlechtstrieb nicht zu zügeln vermag, und durch Sebastian Edtbauers Nils Krogstad, der sich charakterlich höchst überzeugend krümmt, bis Anna Unterbergers Frau Linde ihm eine Eheperspektive eröffnet. Da bahnt sich wohl das nächste Drama an.
Knapp zwei Stunden Stille im Stadttheater; niemand will Noras Gefühle, Bewegungen und Mimik, die Lebhaftigkeit, Naivität, Kindlichkeit, Unterordnung, Geheimniskrämerei, Stärke, Traurigkeit, Verzweiflung spürbar machen, versäumen. Henrik Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ feierte eine bejubelte Premiere!
Riesige weiße Türen in hohen weißen Wänden: Das Puppenhaus der Helmers scheint über der Stadttheater-Bühne zu schweben. […] Die fünf Darsteller, Mateja Koležniks Regie, die sphärischen Klänge von Mitja Vrhovnik-Smrekar und die Bühne von Raimund Voigt ziehen den Zuschauer in die Geschichte des gespielten Glücks, nehmen mit auf die Suche nach Erfüllung. Kräftiger Applaus und viele Bravo-Rufe!