16. Oktober 2022 – 11.00 Uhr
Di, 29.11.2022, 19.30 Uhr
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14. & 16. Dezember 2022
RENATO Matija Meić
Un ballo in maschera
Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi / Libretto von Antonio Somma nach dem Libretto »Gustave III., ou Le bal masqué« (1833) von Eugène Scribe / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ein mächtiger Mann, sein bester Freund und dessen Frau, die zwischen beiden Männern hin- und hergerissen ist – das ist das Konfliktdreieck, auf dem Giuseppe Verdis Oper Un ballo in maschera aufbaut. Im Spannungsfeld glänzender Herrschaftsentfaltung, einer Verschwörung seiner Feinde und dem Wirken dunkler Mächte verliert König Gustav III. die Freundschaft seines engsten Vertrauten und fällt schließlich seiner eigenen Sorglosigkeit zum Opfer.
Der Handlungsrahmen der 1859 uraufgeführten Oper beruht auf historischen Begebenheiten: Im Jahre 1792 wurde König Gustav III. von Schweden, seinerzeit eine der schillerndsten Persönlichkeiten der europäischen Politik, während eines Maskenballs an der Königlichen Oper auf Betreiben einer Gruppe von Verschwörern angeschossen und erlag zwei Wochen später seinen Verletzungen. Aufgrund der beabsichtigten Darstellung eines Königsmordes auf offener Bühne geriet Verdi jedoch in Konflikt mit den neapolitanischen Zensurbehörden. Nachdem die Handlung nach Boston verlegt und der König in den Gouverneur von Massachusetts verwandelt worden war, akzeptierte der Kirchenstaat das Werk schließlich für die Oper in Rom.
In seiner ersten Inszenierung am Stadttheater Klagenfurt verlegt Regisseur Bernd Mottl die Handlung von Verdis beeindruckendem Psychogramm einer Herrscherpersönlichkeit wieder an den Originalschauplatz Schweden. König Gustav III. wird dabei von Matteo Desole verkörpert, der das Klagenfurter Publikum bereits als Rodolfo in La bohème zu Tränen rührte, außerdem kehrt Aytaj Shikhalizada nach ihrem Hausdebüt als Olga (Eugen Onegin) in der Rolle der geheimnisvollen Wahrsagerin Ulrica zurück ans Stadttheater.
16. Oktober 2022 – 11.00 Uhr
Di, 29.11.2022, 19.30 Uhr
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14. & 16. Dezember 2022
RENATO Matija Meić
Pressestimmen
Grotesker Thriller mit eindrucksvollen Videoprojektionen: Giuseppe Verdis Oper „Un ballo in maschera“ wurde am Stadttheater vom Publikum umjubelt. (…) Zum Liebestreff des Königs (…) fährt Amelia über einen dunklen Waldweg und lässt dann ihren Oldtimer-Mercedes dekorativ auf der Bühne stehen. Diese Szene wie auch ihre nachfolgende Auseinandersetzung mit ihrem eifersüchtigen Mann (…) und der Mord am Maskenball mit prächtigen historisierten, blauen Roben sind sehr packend inszeniert. Auch in den Massenszenen erkennt man exzellentes Handwerk. (…) Großartig ist Matteo Desole als Gustavo, der schon als Rodolfo in Pucchinis „La bohème“ am Stadttheater zu erleben war, mit höhensicherem Tenor. Er versprüht ungemein viel Italianità und Schmelz. Gustavo Castillo als sein bester Freund Renato und späterer Mörder verfügt über einen warmen Kavaliersbariton, mit dem er sehr ergreifend seinem Schmerz Ausdruck verleiht. Elizabeth Caballero als Amelia hat eine Riesenstimme, die sie auch in den richtigen Momenten zurücknehmen kann. Aytaj Shikalizada ist eine kraftvolle (…) Ulrica, die mit ihrer Tiefe besticht. (…) Stimmgewaltig (…) hört man den Chor und Extrachor des Hauses. Verdis Musik lotet die Extreme des menschlichen Lebens aus und changiert zwischen Komödie und Tragödie, Frohsinn und Verzweiflung, Leidenschaft und Drama. Dies gelingt auch dem Kärntner Sinfonieorchester unter dem stetes animierenden Nicholas Milton. Vom packenden Brio des Orchesters mit teils sehr straffen Tempi und der akzentreich und spannungsvoll musizierten Flut der Verdi`schen Melodien wird man immer mitgerissen. Es werden aber auch die lyrischen Phasen ausgekostet. Stehende Ovationen!
Giuseppe Verdis „Maskenball“ leuchtet glänzend im Stadttheater Klagenfurt. (…) Während auf der Bühne die Pailletten funkeln, bekommt Verdis spannende Musik zusätzliche Theatralik durch Stimmgewalt mit feinfühlig wie augenzwinkernden Momenten. (…) (Regisseur Bernd) Mottl möchte auch unterhalten, was ihm durch die revueartige, lustvolle Szenerie mit vielen witzigen Momenten und glitzernden wie eleganten Kostümen (Friedrich Eggert) wunderbar gelingt und wodurch Verdis spannungsgeladene Musik eine zeitgenössische Frische bekommt, die Nicholas Milton mit dem KSO und Günter Wallners stimmigen Chor in vielen Nuancen leichtfüßig und dennoch dramatisch leuchten lässt. (…) Matteo Desole funkelt als Monarch mit hellem Tenor in goldenem Paillettenanzug wie selbstgefälliger Geste und Lust zu seinem übermütigen Pagen (Ava Dodd mit schwungvollem Sopran) sowie in Liebe zur Frau seines Freundes (Sopranistin Elizabeth Caballero als beseelte Amelia). (…) Gustavo Castillo bringt die Nuancen seines kraftvollen Baritons auch in Momenten der heimlichen Begierde zu seinem König zum Ausdruck. Ein sinnesfreudiger Opernthriller.