Home ProduktionDer Tod und das Mädchen
Bühne
Dauer: ca. 1 Stunde, 30 Minuten (keine Pause)
Premiere: Do, 12.01.2023
Dernière: Sa, 18.02.2023
Einführungs-Matinee

18. Dezember 2022 – 11.00 Uhr

Schulvorstellung

Mi, 08.02.2023, 19.30 Uhr
>>weitere Informationen

>>Belgeitmaterial für Schulen

Publikumsgespräch

18. Februar 2023 (nach der Vorstellung)

mit Regisseurin Mira Stadler und dem Ensemble
MODERATION Intendant Aron Stiehl

 

Der Tod und das Mädchen

von Ariel Dorfman / Deutsch von Ulli Stephan und Uwe B. Carstensen

Eine packende Anklage gegen Regierungen, die Entführungen, Folter, Hinrichtungen und das Verschwinden von Menschen erlauben, billigen und als politische Druckmittel einsetzen.

Ariel Dorfmans Thriller, uraufgeführt 1991, von Roman Polanski verfilmt und vielfach preisgekrönt, spielt in einem nicht näher bezeichneten lateinamerikanischen Staat (mit Parallelen zur Militärdiktatur Pinochets in Chile), der nach Jahren mörderischer Diktatur bemüht ist, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verfolgen und die Opfer zu rehabilitieren.

Paulina Salas lebt mit ihrem Mann, dem Rechtsanwalt Gerardo, abgeschieden in einem Haus am Meer. Als politische Aktivistin wurde sie einst Opfer von Verschleppung, Folter und Vergewaltigung. Als ihr Mann 15 Jahre später nach einer Reifenpanne von einem Fremden nach Hause gefahren wird, machen sich post-traumatische Angststörungen und angestaute Wut bemerkbar – denn in dem Fremden, der sich als Arzt Roberto Miranda vorstellt, glaubt sie, ihren früheren Peiniger wiederzukennen: Seine Stimme, sein Lachen, sein Geruch und seine Vorliebe für Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-Moll, »Der Tod und das Mädchen«, das während der Torturen gespielt wurde, lassen scheinbar nicht den geringsten Zweifel offen. Angetrieben von ihrem Wunsch nach Vergeltung versucht Paulina, dem Arzt unter Androhung von Gewalt ein Geständnis abzutrotzen. Und zum Richter in diesem Tribunal setzt sie ihren Mann ein …

Ariel Dorfman, Jahrgang 1942, lebte bis zum Militärputsch 1973 in Chile und unterstützte die Politik Allendes. Danach emigrierte er in die USA und sieht sich bis heute in der Pflicht, Sprachrohr derjenigen zu sein, denen es nicht oder nicht mehr möglich ist, zu sprechen. Inszenieren wird die 1992 im slowenischen Teil Kärntens geborene Regisseurin Mira Stadler, die mit Inszenierungen u. a. am Münchner Residenztheater, Burgtheater oder bei CarinthiJA2020 aufhorchen ließ.

 

Podcast Einführung
(Slowenisch)

https://soundcloud.com/stadttheater_klagenfurt/podcast-smrt-in-deklica-der-tod-und-das-madchen-stadttheater-klagenfurt?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Bühne
Dauer: ca. 1 Stunde, 30 Minuten (keine Pause)
Premiere: Do, 12.01.2023
Dernière: Sa, 18.02.2023
Einführungs-Matinee

18. Dezember 2022 – 11.00 Uhr

Schulvorstellung

Mi, 08.02.2023, 19.30 Uhr
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Publikumsgespräch

18. Februar 2023 (nach der Vorstellung)

mit Regisseurin Mira Stadler und dem Ensemble
MODERATION Intendant Aron Stiehl

 

Podcast Einführung

Pressestimmen

Kleine Zeitung

Fragile Rachegöttin voll Wut. Anne Müller brilliert als Folteropfer Paulina in Ariel Dorfmans „Der Tod und das Mädchen“. Ein starkes Stück rund um eine starke Frau, die kein Opfer sein will. (…)

Kein Schuss fällt, doch die Pistole in Paulinas Hand ist in dem knapp eineinhalbstündigen pausenlosen Kammerspiel nun allgegenwärtig. Denn Paulina will Rache, zumindest aber Gerechtigkeit. Sie überwältigt den überraschten Miranda, überredet ihren zögerlichen Mann Gerardo mitzumachen und erpresst schließlich ein Geständnis von ihrem Besucher. Wie das alles geschieht, ist verstörend und unter die Haut gehend, was man auch an der angespannten Stimmung des Premierenpublikums im Stadttheater bemerkte. Es hielt kollektiv die Luft an, als der Fremdling die Idylle des Ehepaars enterte (…). Doch die Atmosphäre zwischen den drei Protagonisten wird immer unerfreulicher. Das Finale auf dem roten Autowrack ist ein stimmiger Schlusspunkt im Duell zwischen der Frau, die kein Opfer sein will, und dem Mann, der sich zu sicher fühlt. Die Anklägerin Paulina siegt schließlich in dem privaten Prozess, den sie ihrem Peiniger macht, geht nicht „irreparabel“, sondern moralische gestärkt daraus hervor. Anne Müller ist diese fragile Rachegöttin voll Furor und Wut. Differenziert ist ihr Mienenspiel, nervös bis kokett ihre Körpersprache, beeindruckend die emotionale Bandbreite ihrer Darstellung. Dominik Warta als Gerardo und Thomas Gräßle als Miranda vervollständigen das starke Ensemble.

Die elektroakustische Bühnenmusik (Nico Mohammadi), die neben Schuberts titelgebendem Streichquartett den Soundtrack bildet, lässt Assoziationen zu Elektroschocks zu. Mit der vielschichtigen Bühnenkonstruktion (Jenny Schleif) und den zeitlosen Kostümen (Carolin Schogs) gelang Mira Stadler ein mehr als sehenswertes Gesamtkunstwerk.

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.

Besetzung

Regie
Mira Stadler
Bühne
Jenny Schleif
Kostüme
Carolin Schogs
Musik
Nico Mohammadi
Dramaturgie
Hans Mrak
Paulina Salas
Anne Müller
Gerardo Escobar
Dominik Warta
Roberto Miranda
Thomas Gräßle