Die Beginnzeit von »Le nozze di Figaro« muss auf 18.30 Uhr vorverlegt werden.
Für die Vorstellungen am 30.12.2021 und 04.01.2022 gilt 2G + PCR-Test und FFP2-Maske.
24. Oktober 2021 – 11.00 Uhr
Le nozze di Figaro
Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart / Libretto von Lorenzo da Ponte nach der Komödie »La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro« (1778) von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ein übergriffiger Adeliger und sein bauernschlauer Diener, eine standhafte Gräfin und ihre pfiffige Zofe, dazwischen ein pubertierender Jüngling und mehr oder minder geschickte Intrigant*innen: Das Panoptikum der Charaktere in Le nozze di Figaro zeigt zuvörderst ein Gesellschaftsbild des 18. Jahrhunderts – und doch vermag sich jede/r Zuschauer*in in mindestens einer der mit treffsicherer Menschenkenntnis gezeichneten Figuren wiederzuerkennen …
Die Komödie ist denkbar einfach kompliziert – wie im »richtigen Leben«: Der Graf Almaviva liebt Susanna, das Kammermädchen der Gräfin Rosina Almaviva, die den Grafen noch immer liebt und seine Affären nicht länger erträgt. Susanna aber liebt des Grafen Kammerdiener Figaro, der wiederum von der älteren Marcellina geliebt wird. Als Susanna und Figaro heiraten wollen, gibt es allerhand Kabalen wider die Heirat und jede Intrige wird mit einer anderen pariert. Als Mozart das berüchtigte Stück des Beaumarchais als Oper auf die Bühne des Wiener Hoftheaters brachte, beschworen kaisertreue Kritiker einen Skandal: Wie konnte Joseph II. nur seine Zustimmung zur Aufführung geben? Doch dem Librettisten Da Ponte war es gelungen, die Anspielungen auf einen korrupten und infantilen Adel konsequent aus der Vorlage herauszustreichen, ohne die aggressive Ironie ganz zu eliminieren, und damit das erste sozialkritisch-aufklärerische Werk der Operngeschichte zu schaffen.
Als Regisseurin gibt KS Brigitte Fassbaender ihren längst überfälligen Einstand in Klagenfurt. Mit ihrer Erfahrung aus jahrzehntelanger Opernarbeit wird sie sich des Intrigengewirrs in Le nozze di Figaro annehmen und es in Heiterkeit, aber auch mit nachdenklichen Zwischentönen auflösen.
Die Beginnzeit von »Le nozze di Figaro« muss auf 18.30 Uhr vorverlegt werden.
Für die Vorstellungen am 30.12.2021 und 04.01.2022 gilt 2G + PCR-Test und FFP2-Maske.
24. Oktober 2021 – 11.00 Uhr
Pressestimmen
Dieser „Figaro“ punktet mit Vitalität, Durchsichtigkeit und Klarheit (…) Brigitte Fassbaender inszeniert Mozarts „Le nozze di Figaro“ am Stadttheater lebendig, charmant und geschmackvoll. (…) Das heitere Intrigenspiel über den temperamentvollen Kampf zwischen Machtmissbrauch und Vernachlässigung von Prinzipien präsentiert sich mit immenser Vitalität, charmantem Witz, vielen Nebengeschichten und dabei immer klar und nachvollziehbar. (…) Vital, akzentuiert und duftig tönt es aus dem hochgefahrenen Graben: Bis auf wenige Details weiß das Kärntner Sinfonieorchester unter dem engagiert gestaltenden Nicholas Milton mit zugespitzten Tempi und frischer Lebendigkeit zu erfreuen. Viel Applaus!
In präziser Leichtigkeit und feinen Modulationen führt Nicholas Milton das KSO durch die Mozartsche „Hochzeitsnacht“, in der neben dem außerordentlichen Ensemble auch Günter Wallners Chor erneut glänzt. Jubel!
Der hochgefahrene Orchestergraben lässt die Kontraste der großartigen Partitur strahlen, die der neue musikalische Leiter Nicholas Milton mit dem Kärntner Sinfonieorchester feinsinnig ausleuchtet. Soloinstrumente stechen hervor, zügige Tempi treiben das Geschehen voran, wortdeutlich und klar sind die Sängerschauspieler zu verstehen. Gesanglich und darstellerisch beeindruckt Mathilda Sterby als unglücklich liebende Gräfin mit Stimmstärke und Eleganz à la Grace Kelly. Dara Savinova in der Hosenrolle des Cherubino (…) gibt mit Barbarina Lisa Marie Lebitschnig ein queeres Pärchen ab. Wilfried Zelinka, der coronabedingt kurzfristig eingesprungen ist, meistert die Herausforderung bravourös. An seiner Seite überzeugt Sarah Gilford als seine quirlig-resolute Braut Susanna. (…) Stimmlich souverän wirkt German Enrique Alcantara als Graf Almaviva, Christa Ratzenböck ist eine spielfreudige Marcellina im Business-Anzug.
(…) Christa Ratzenböcks Marcellina (könnte) kaum inniger wirken, als wenn sie sich plötzlich als Mutter des Mannes entdeckt, den sie die ganze Zeit heiraten wollte. German Enrique Alcantaras auch schauspielerisch ausdrucksstarker Graf Almaviva hat in der berühmten Vergebungsbitte verdientermaßen noch einen Moment, in dem das ganze Theater den Atem anhält. Ogulcan Yilmaz glänzt als lyrischer Figaro, dem in den dramatischen Augenblicken nicht immer die stimmliche Strahlkraft verfügbar ist, die er sich vorstellt. Immer bettet Nicholas Milton mit dem Kärntner Sinfonieorchester das Ensemble auf klangliche Rosen. Und so bezaubert Sarah Gilfords Susanna nicht nur den Schwerenöter Almaviva und den auserwählten Barbier, sondern das ganze Publikum. Den innersten Glanz, das zutiefst menschliche Leuchten gibt dem Abend schließlich Matilda Sterby. Ihre Gräfin Rosina singt in zwei Arien alles, was sich an Sehnsucht und Enttäuschung über Leben und Tod singen lässt.