12.11.2023 – 11.00 Uhr
Fr, 12.01.2024
Manon Lescaut
Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini / Libretto von Ruggero Leoncavallo, Marco Praga, Domenico Oliva, Luigi Illica, Giuseppe Giacosa, Giulio Ricordi und Giuseppe Adami nach dem Roman »Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut« des Abbé Prévost / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Wie entscheidet sich das menschliche Ringen zwischen Gefühl und Verstand, wenn ein junges Paar familiären, religiösen und gesellschaftlichen Zwängen entflieht, um seine Liebe zu leben?
Die Geschichte von Giacomo Puccinis dritter Oper Manon Lescaut geht zurück auf einen autobiographisch geprägten Roman des Geistlichen Abbé Prévost aus dem Jahre 1731, der das Leben des jungen, aus wohlhabender Familie stammenden Kleinadeligen Des Grieux erzählt. Sein Vater hat für ihn eine kirchliche Laufbahn vorgesehen, doch als er die ebenfalls fürs Kloster bestimmte Manon Lescaut kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Gemeinsam brennen die beiden nach Paris durch, wo Manon Des Grieux zuerst um sein Vermögen und schließlich um seine Unbescholtenheit bringt. Nach kriminellen Machenschaften müssen die beiden ins Exil in die französische Kolonie Louisiana fliehen. Dort stirbt Manon, worauf Des Grieux doch noch geläutert nach Frankreich zurückkehrt und Priester wird.
Dieses moralisierende Ende erspart Puccini seinem Publikum. In seiner Oper stirbt Manon auf tragische Weise in der nordamerikanischen Wüste in den Armen ihres verzweifelten Geliebten. So wird Manon Lescaut zu einem
typischen Puccini: Mit ekstatischen Emotionen, mitreißenden Arien und Duetten sowie einem breiten Orchesterklang, der das Publikum gewissermaßen in der Musik »baden« lässt.
Podcast Einführung
(Slowenisch)
https://soundcloud.com/stadttheater_klagenfurt/podcast-manon-lescaut-giacomo-puccini-slo
12.11.2023 – 11.00 Uhr
Fr, 12.01.2024
Pressestimmen
»Heather Engebretson begeistert als „Manon“und Giorgi Sturua beeindruckt als Des Grieux. (…) Kraftvoll und klangschön singt Gustavo Castillo, der schon vorige Saison hier in Verdis Maskenball faszinierte, ihren Bruder Lescaut.«
»Giacomo Puccinis Manon Lescaut begeistert mit glänzendem wie dramatischem Gesang in schillernder wie lockender Inszenierung von Igor Pison. (…) Mit maximaler Musikdramatik inklusive getragenem „Intermezzo“ lässt Dirigent Stefan Neubert das KSO lautstark leuchten.«
»Manon Lescaut na odru v vrtincu iluzij – Puccinijeva opera je v Mestnem gledališču v Celovcu zaživela v režiji Tržačana Igorja Pisona» Kritika
»Man darf annehmen, dass das Frühwerk von Puccini aufgrund der teilweise kruden Handlung und den unleugbaren dramaturgischen Schwächen unter den Regisseuren nicht zu den am meisten geliebten Herausforderungen zählt. Wie legt man es an, möchte man fragen. In Wien z.B. hat sich Schenk 1986 strikt an Ort und Zeit der Vorlage gehalten, gerade noch hätte gefehlt, dass zwei echte „Pferderln“ eine echte Kutsche über die Bühne und dafür prompt einen Buhorkan kassiert. Und Carsen setzte 2005 auf die zugegebenermaßen reizvolle Idee mit der Shopping Mall, die sich aber spätestens ab dem dritten Akt gnadenlos mit der szenischen Vorlage des Originals abreibt und ins Groteske driftet. Umso beachtlicher ist es, wenn nun in der Kärntner Landeshauptstadt Igor Pison für die Geschichte der 15-jährigen Kloster-Postulantin, die im Widerstreit von Liebe und Glamour zugrunde geht, eine tatsächlich überaus intelligente und in den wesentlichen Elementen unter die Haut gehende, im Letzten völlig überraschende und dennoch plausible Interpretation findet. (…) Die wirklich neuartige und ergreifende Kraft der Produktion beginnt damit, dass die Darstellerin der Titelpartie aufgrund ihrer wirklich sehr mädchenhaften, zierlichen Statur, die sie unter den anderen Darstellern wie ein Kind aussehen lässt, wie keine Sängerin, die der Rezensent in dieser Rolle bisher gesehen hat, glaubwürdig das 15-jährige Mädchen ver“körpert“ – womit die ganze Geschichte um den reichen Sugar Daddy Geronte eine Konkretisierung und Realität erfährt, die einem den Ekel aufsteigen lässt. (…) Explizit sei aber die hervorragende Bühnengestaltung von Manuel Kolip erwähnt, die die Geschichte irgendwo am Rande eines Container-Hafens verortet, wo Reisende vorbeikommen, auch Quartier beziehen können, und wo zuletzt auch Abschiebungen passieren und Menschen in diesen Containern zu Tode kommen.«