Home ProduktionDie Stunde da wir nichts voneinander wußten
Bühne
Dauer: ca. 2 Stunden (keine Pause)
Premiere: Do, 10.10.2019
Dernière: Do, 05.12.2019
Matinee

29. September 2019 – 11.00 Uhr

Einführung

30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Galeriefoyer
(ausgenommen Premiere)

Schulvorstellungen

Schulklassen besuchen folgende Vorstellungen zum ermäßigten Preis von Euro 10,– (ausgewählte Plätze in der Kat. IV und V).
Mittwoch, 13. November 2019
Samstag, 30. November 2019

Im Angebot inkludiert ist eine Führung durch das Stadttheater sowie eine ca. 15-minütige Einführung zum Theaterabend.

Anmeldung und Reservierung an der Theaterkasse

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten

Schauspiel von Peter Handke / Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Bozen und der KULA Compagnie

Das Schauspiel des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke kommt ohne Worte aus. Es spielt allein mit der Poesie der Bewegung, der Zeichen, der Körper, des Lichts, der Farben, des Bildes. Robert Schuster, der 2012 mit  internationalen SchauspielerInnen die KULA Compagnie gründete, setzt die Begegnungen der 12 Akteure, die im Laufe des Stücks einen mehrere hundert Figuren umfassenden Kosmos  erschaffen, in Szene.

Hauptakteur des Werkes ist ein Platz in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Land. Er wird zur Bühne des Alltäglichen, zum Schauplatz der Menschen, die ihn queren. Passanten, Junge und Alte, Fremde und Vertraute, Privilegierte und Benachteiligte, Erinnerte und Vergessene. Sie kommen allein oder sind zu zweit, sie bilden Gruppen, lösen sie wieder auf. Sie verstören und sie bezaubern. Der Platz wird zum Ort eines Schau-Spiels im wörtlichen Sinn. Ein dramatisches Kaleidoskop der menschlichen Vielfalt öffnet sich – all die unzähligen Details verdichten sich zu Spuren und zu Geschichten – werden zu einer Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft.

Der letzte Satz in einem von Peter Handkes frühen Werken lautet: „Und das ist alles wahr? Nichts an der Geschichte ist erfunden?“ – „Ja, das ist alles passiert“. In diesem Sinne erhält der große österreichische Sprachkünstler Peter Handke heute den lange verdienten Literaturnobelpreis, und das Stadttheater Klagenfurt spielt am gleichen Tag die Premiere seines Meisterwerkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“. Wir sind im Glück und gratulieren von ganzem Herzen!

Florian Scholz,
Intendant Stadttheater Klagenfurt (10. Okt 2019)

https://www.facebook.com/kulacompagnie

Fotos (c) Karlheinz Fessl

Bühne
Dauer: ca. 2 Stunden (keine Pause)
Premiere: Do, 10.10.2019
Dernière: Do, 05.12.2019
Matinee

29. September 2019 – 11.00 Uhr

Einführung

30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Galeriefoyer
(ausgenommen Premiere)

Schulvorstellungen

Schulklassen besuchen folgende Vorstellungen zum ermäßigten Preis von Euro 10,– (ausgewählte Plätze in der Kat. IV und V).
Mittwoch, 13. November 2019
Samstag, 30. November 2019

Im Angebot inkludiert ist eine Führung durch das Stadttheater sowie eine ca. 15-minütige Einführung zum Theaterabend.

Anmeldung und Reservierung an der Theaterkasse

Podcast Einführung

Pressestimmen

ORF

(…) Ohne Sprache zu sein, geht nicht mit einem Verlust oder Mangel einher. Eher im Gegenteil. Die Worte sind plötzlich für alles zu klein geworden. Am Ende geht man aus dem Theater voll mit Bildern und weiß, die Stunde, da wir nichts voneinander wussten, das ist jetzt und immer. Und nur die Sprache täuscht uns darüber hinweg, dass jeder in Wahrheit für sich selbst ist und dass es wohl nur die Sprache ist, die die Menschheit davor bewahrt, verrückt zu werden.

Das müssen Sie gesehen haben, denn das haben Sie so noch nie gesehen! (…)

Die Presse

In Klagenfurt verlegte Regisseur Robert Schuster Handkes zauberhaften dramatischen Essay über die Enklave in den Krieg. (…) Die Figuren reagieren unterschiedlich auf die Bedrohung. Einige springen auf ihr Skateboard oder auf ihr Rad und kurven unbekümmert herum. (…) Jedenfalls hat sich Schuster sehr viel einfallen lassen. Vor allem die Musik und die Geräusche (Max Bauer), die teils eingespielt, teils von den Akteuren selbst hervorgebracht werden, sind großartig. Ebenso das tänzerisch versierte Ensemble. (…) Das Stück zelebriert in fantasievoller und durchaus heutiger Form jene pure Poesie, voll Eigensinn und Geheimnis, für die Handke den höchsten Lorbeer der Literatur bekam.

Der Standard

Ein hypnotischer Abend (…) Obwohl auf der Bühne zwei Stunden lang kein Wort fällt, liefert die Inszenierung ein eindrucksvolles Beispiel für die Macht szenischer Anweisungen. Regisseur Robert Schuster führt, in Weiterentwicklung der Praktiken von Moshé Feldenkrais, mit dem Choreografen Martin Gruber die sechs Darstellerinnen und sechs Darsteller mit fantasievollen Requisiten über die offene, im Hintergrund von einem wallenden Tuch begrenzte Bühne. Das nimmt Handke beim Wort. „Je länger man schaut, desto halluzinatorischer kann das werden“, hatte dieser 1992 vor der Uraufführung des Werks gemeint. Verstärkt wird der zunehmend halluzinatorische Eindruck auch durch eine Steigerung, die sich aus der Abfolge der Bilder dieses Weltkaleidoskops ergibt.

Kleine Zeitung

(…) Mini-Szene reiht sich da an Mini-Szene, alle perfekt durchchoreografiert (Choreografie: Martin Gruber). (…) Mit schweißtreibender Körperlichkeit ist das hervorragende Ensemble im Einsatz. Nur zu zwölft stemmen sie über 340 Rollen und sind dafür auch auf Skateboard, Rollschuhen oder Stelzen unterwegs – auch das Geschehen hinter der Bühne mit den zig Kostümwechseln muss beeindruckend sein. (…) Starker Applaus für das großartige Team, aber wohl auch für den frischgebackenen Nobelpreisträger (…).

Kronen Zeitung

Grandiose Handke-Premiere zum Literaturnobelpreis – „Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“: Als bildmächtiger Gang über den großen Platz der Zeit, vermisst sie am Donnerstag des Menschen ewiges Getriebe im Weltenlauf und findet wortlos eine Sprache, die alles Existenzielle umfasst. (…) Auf schwarzer minimalistisch-stimmiger Bühne (Sascha Gross) und vor weißem Vorhang jeglicher Verortung enthoben, entlassen „Starterboxen“ ein zwölfköpfiges Ensemble, das sich körperbetont und mit vollem Einsatz in zwei atemlos dichten Stunden (ohne Pause) unzählige Menschen-Bilder erläuft, erwandert, erfährt – erlacht, erweint, erschreit und erkeucht. Ein Schau-Spiel im Wortsinn – zur großen Strophe verdichtet. (…) Schusters feinnervige Regie ist ganz nahe am Puls des Menschseins, einmal hart und laut, dann wieder der klingenden Stille überantwortet, die Max Bauers vielstimmige Musik- und Geräuschkulisse eindringlich verhört; Gross´kongeniale Kostüme umfassen Jahrhunderte und heben Handkes visionäre Bestandsaufnahme auf (fein)stoffliche Ebene. Grandios!

APA

Ein durchchoreografiertes Treiben, dessen grandiose Teamleistung am Ende bejubelt wurde. (…) Das internationale Ensemble stemmt die Herausforderung mit Bravour (…). Die durchdachte Lichtregie schaftt berührende Szenen und macht den Abend zu einem dichten, assoziativen Erlebnis.